Blende, Belichtungszeit und ISO

Nee!
Da kommen wir nicht drumherum.
Einwenig Technikwissen muß man sich reinschaufeln.
Aber ich versuche es kurz zu machen:

Eine Kamera ist ein Kasten mit einem Loch vorne.

Durch dieses Loch kommt Licht, das auf dem lichtempfindlichen Sensor (früher: Film) ein Bild entstehen läßt.

Damit’s nicht zu hell oder zu dunkel auf dem Sensor wird, kannst Du die Lichtmenge beeinflussen. Und zwar einerseits mit der Größe des Loches (das ist die Blende) und der Zeit, wie lange das Licht auf den Sensor fällt (das ist die Belichtungszeit).
Eine gute Nachricht:
Als Anfänger kann man dieses Wissen sogar erstmal ignorieren. Denn alle modernen Kameras verfügen auch über eine (meist mit grünem Symbol versehene) Automatik namens „Idioten-Einstellung„. Ich habe dieses Wort nicht erfunden. Ich wäre für die Bezeichnung „Oma-Automatik“. Denn jede Oma kann damit sofort eine große Ausbeute richtig belichteter Fotos produzieren. Abgesehen davon kenne ich Omas, die fantastische Fotos machen und das ohne diese Automatik.

Die Oma-Automatik kann nerven.
Sobald es etwas dunkler wird, klappt der Kamerablitz hoch. Und dann wird jegliche natürliche Lichtstimmung totgeblitzt. Darum gibt es auf jeder modernen Kamera auch die Möglichkeit, den Blitz zu verbieten bzw. eine Automatik zu wählen, die nicht ungefragt blitzt, z. B. den „P-Modus“. Das P steht übrigens nicht für „Profi“ sondern für „Programmautomatik“.

Die Programmautomatik
macht also erstmal dasselbe wie die Oma-Automatik. Nur ohne Blitz.
Aber: man kann durch Drehen an Einstellrädern zusätzlich die Blenden-Verschlußzeit-Kombination hoch- und runterleiern, was man „shiften“ nennt. Wenn man die Blendenöffnung größer/kleiner macht, sorgt die Programmautomatik von selbst für eine kürzere/längere Belichtungszeit und somit für die stets richtige Lichtmenge.
Welchen Sinn hat das?
Für bestimmte Motive ist es wichtig, eine sehr große Blendenöffnung zu benutzen. Für andere Motive ist eine kleine Blendenöffnung besser. Manchmal steht auch die kurze oder lange Belichtungszeit für für Dich im Vordergrund.

Ein paar Beispiele:

  • Portrait vor weichem (unscharfem) Hintergrund: große Blendenöffnung
  • Landschaft, von nah bis unendlich weit scharf: kleine Blendenöffnung
  • Sportler, in der Bewegung eingefroren: kurze Belichtungszeit

„Diese Beispiele gibt’s ja als Symbole auf einem Einstellrad meiner Kamera!“ sagst Du?
Genau. Diese „Motivprogramme“ machen genau das. Und wenn Du später ihre Wirkungen besser kennst, könntest Du’s auch in der Programmautomatik selbst einstellen.

 

Was ist mit der ISO-Zahl?
Damit kannst Du vorwählen, wie empfindlich der Sensor sein soll. Je größer die Zahl, desto weniger Licht braucht der Sensor.
„Prima – dann kann ich mit einer sehr großen ISO-Zahl im Dunkeln ohne zu verwackeln fotografieren.“!
Das ist richtig. Jedoch hast Du die beste Bildqualität bei niedrigen ISO-Zahlen. Sehr große ISO-Zahlen führen nämlich zum so genanntem Bildrauschen.

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